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Wölfe gefährden Almwirtschaft: Tiroler Schafzuchtverband fordert wolfsfreies Tirol
2018-09-26 | Presseaussendungen

Die Rückkehr der Wölfe wird zur großen Bedrohung für die flächendeckende Almwirtschaft in Tirol. Viele Schafzüchter überlegen bereits auf den Almauftrieb zu verzichten, da sie ihre Tiere den Wölfen nicht hilflos aussetzen möchten. Es ist höchste Zeit zu handeln, der Tiroler Schafzuchtverband mit Obmann Michael Bacher und Bauernbund-Bezirksobmann von Reutte Christian Angerer übergaben eine Petition an ÖVP Nationalrat Hermann Gahr, dieser unterstützt die Forderungen und brachte sie ins Parlament ein. Der Tiroler Schafzuchtverband vertritt 2.000 Mitglieder und diese halten derzeit rund 70.000 Schafe. „Wir in Tirol leben von unseren schönen Almen und dem Fremdenverkehr. Wenn die Bauern aufhören ihre Tiere auf die Almen zu treiben, stehen Wanderer vor verwilderten Wiesen und der Tourismus würde einen enormen Schaden erleiden“, erklärt ÖVP-Nationalrat Hermann Gahr die Situation. Tierschutzorganisationen preisen immer wieder ein Miteinander von Wölfen und Weidtieren an und verweisen auf den Herdenschutz als ultimative Lösung für die Wolfsproblematik. „Gerade im alpinen Gebieten, wie bei uns Tirol, ist ein flächendeckender Herdenschutz unmöglich und unbezahlbar. Es geht hier um die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Schafe“, betont Michael Bacher.

„Es ist nicht möglich alle Weideflächen einzuzäunen, da ein wolfssicherer Zaun mindestens zwei Meter hoch und einen Meter tief in der Erde verankert sein muss. Am besten ist es, wenn Zäune noch mit Strom gesichert sind. Jetzt sollen uns diese Tierfreunde einmal zeigen, wie man im Gebirge so einen wolfssicheren Zaun aufstellen soll. Außerdem sind Wölfe sehr intelligente Tiere, sie lernen schnell und überwinden auch diese Hindernisse. Es gibt somit keinen praktikablen Herdenschutz“, sagen Bacher und sein Vorstandskollege Christian Angerer.

Auch Haus- und Nutztiere haben Schutz verdient

Für die Tiroler Schafsbauern steht das Wohl ihrer Herden an erster Stelle. Gerade deshalb weißen die Bauern auch darauf hin, dass Tierschutz in erster Linie für Haus- und Nutztiere zu gelten hat: „Auf den Almen sind unserer Schafe den großen Beutegreifern hilflos ausgeliefert. Es ist nicht nur ein großer finanzieller, sondern vor allem ein emotionaler Schaden, wenn wir unsere gehetzten, verletzen und qualvoll getöteten Schafe finden. Wir ziehen unsere Tiere liebevoll auf und müssen dann tatenlos zusehen, wie ein Schaf nach dem anderen vom Wolf geholt wird. Durch die Ausbreitung der Wölfe gibt es einen nicht zu vereinbaren Konflikt zwischen Haus- Nutz- und Raubtieren. Die Zeit läuft gegen uns, wir müssen jetzt handeln“, bekräftigt Angerer.

„Um unsere Haus- und Weidetiere zu schützen, brauchen wir unbedingt eine Möglichkeit Problemwölfe zu entnehmen. Tierschutzorganisationen vergessen hier vollkommen auf die Sicherheit unserer Haus- und Nutztiere. Wir benötigen unbedingt eine Gesetzesänderung, damit der Schutzstatus des Wolfes gesenkt wird. Wölfe sind keine bedrohte Tierart mehr, in Europa leben derzeit rund 30.000 Exemplare. Wölfe haben in Österreich keine natürlichen Feinde, dazu kommt, dass sie einen absoluten Schutzstatus genießen und bei uns ideale Lebensbedingungen vorfinden. Die Reproduktionsrate liegt derzeit bei 30 Prozent. Eine Wolfspopulation kann sich so alle drei Jahre verdoppeln! In wenigen Jahren werden Wölfe flächendeckend in Österreich heimisch sein und auch für die Allgemeinheit zur Gefahr. Deswegen brauchen wir jetzt eine Gesetzesänderung, um unseren Lebensraum zu schützen“, so ÖVP-Nationalrat und Mitglied des Landwirtschaftsausschusses Hermann Gahr abschließend.

 

Unterstützen Sie hier die Petition für ein wolfsfreies Tirol:  https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/PET/PET_00007/index.shtml#tab-Zustimmungserklaerungen