Presse
Zivildiener sind Retter für Familien in Not
2013-01-15 | Presseaussendungen

25 Zivildiener mit landwirtschaftlichem Hintergrund greifen jährlich bäuerlichen Familien unter die Arme, die aufgrund von Schicksalsschlägen in Not geraten sind. Am Bogstlhof in Achenkirch unterstützt Zivildiener Georg Lackner Hildegard Mühlegger. Er ist bereits der zwölfte Zivildiener am Betrieb der fünffachen Mutter, deren Mann 2007 an Krebs plötzlich verstarb.

 

Seit November 2012 unterstützt der 21-jährige Georg Lackner aus Kirchdorf Hildegard Mühlegger bei der Bewirtschaftung ihres Hofes in Achenkirch. Ohne ihn wäre die Arbeit am Bogstlhof mit 80 Stück Vieh, davon 37 Milchkühe, und 35 Hektar Grünland für die 32-Jährige allein nicht zu bewältigen. „Ich hätte es ohne die Zivildiener nie geschafft den Betrieb am Leben zu erhalten. Man versucht zwar, so weiter zu machen wie vorher, aber ich bin dabei oft an meine Grenzen gekommen. Es gibt immer noch Arbeiten, die ich ohne Hilfe nicht bewältigen könnte“, erklärt die Mutter von fünf Kindern im Alter von 6, 9, 11, 12 und 13 Jahren. Seit dem tragischen Schicksalsschlag sind fünf Jahre vergangen und Georg Lackner ist mittlerweile der zwölfte Zivildiener am Bogstlhof. „Zu den meisten Zivildienern habe ich noch Kontakt. Einige kommen regelmäßig vorbei und besuchen die Kinder. Mich freut das, weil es zeigt, dass sie gern da waren und nicht nur ihre Pflicht getan haben“, so Hildegard Mühlegger. Die Begebenheit am Bogstlhof ist in Tirol kein Einzelfall und daher fordern LK-Präsident Josef Hechenberger und NR Hermann Gahr die Bevölkerung auf, sich bei der Volksabstimmung am 20. Jänner für die Beibehaltung des Zivildienstes und der allgemeinen Wehrpflicht zu entscheiden.

 

Zivildienst – verantwortungsvolle Aufgabe.

Dass die Aufgabe der landwirtschaftlichen Zivildiener sehr anspruchsvoll ist, weiß LK-Präsident Josef Hechenberger: „Der Dienst, den die jungen Männer auf den Betrieben verrichten, ist kein Zuckerschlecken. Sie müssen verlässlich ihre Arbeiten verrichten, Verantwortung übernehmen und wirtschaftlich so denken, als wäre es ihr Betrieb. Bei der Arbeit muss ein funktionierendes Zusammenspiel herrschen und natürlich soll es auch zwischenmenschlich passen, schließlich lebt der Zivildiener von Montag bis Freitag zusammen mit der Familie am Hof.“

 

Auch dieses Jahr sind rund 100 landwirtschaftliche Betriebe auf die Unterstützung der Zivildiener angewiesen. Als Einsatzstelle koordiniert der Maschinenring unter der Federführung von NR Hermann Gahr und Benedikt van Staa die Zivildiener in ganz Tirol. Sie kennen die betroffenen Familien und ihre Bedürfnisse und wissen, dass viele Betriebe nur aufgrund der Zivildiener bestehen können. NR Hermann Gahr erläutert: „Wir haben jährlich ein Kontingent von 25 Zivildienern und können somit bäuerlichen Familien, die einen tragischen Schicksalsschlag erlitten haben, unter die Arme greifen. Diese Betriebe werden laufend von uns besucht und ich stelle jedes Mal fest, wie sich die Burschen während des Zivildienstes zu erwachsenen, verantwortungs- und selbstbewussten jungen Männern entwickeln. Der Zivildienst ist eine Lebensschule und eine Chance. Er gibt den Zivildienern die Möglichkeit, viel fürs Leben mitzunehmen und zu lernen.“