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Fünf-Parteien-Entschließungsantrag betreffend Schutz der Arktis
2013-02-20 | Presseaussendungen

Die Arktis ist eines der letzten nahezu unberührten großen Naturparadiese dieser Erde. Dieses einmalige Ökosystem ist jedoch durch den Klimawandel und die wachsende wirtschaftliche Ausbeutung in Gefahr, zeigt sich ÖVP-Abg. Hermann Gahr, der heute ÖVP-Umweltsprecher Abg. Ing. Hermann Schultes als ÖVP-Fraktionsvorsitzenden im Umweltausschuss vertritt, alarmiert. "Das arktische Meereis schmilzt rasant." In den letzten 30 Jahren verschwanden über 75 Prozent der arktischen Eisdecke. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte Schätzungen zufolge der arktische Ozean etwa im Sommer 2030 das erste Mal seit Menschengedenken komplett eisfrei sein. Deshalb soll heute ein Fünf-Parteien-Entschließungsantrag betreffend Schutz der Arktis eingebracht werden.

Mit dem Anwachsen der eisfreien Gebiete im Nordpolarmeer wachsen auch die wirtschaftlichen Interessen. Vor allem Ölfirmen wollen sich die Folgen des Klimawandels zu Nutze machen. Es drohe eine Industrialisierung des Nordpolarmeeres. "Das Ökosystem der Arktis ist allerdings verwundbarer gegen Ölunfälle als andere Regionen auf dieser Welt", verweist Gahr darauf, dass durch die niedrigen Temperaturen und Eisbedeckungen die Giftstoffe des Öls lange Zeit im Ökosystem verbleiben und dieses dauerhaft schädigen. "Für viele Tier- und Pflanzenarten ist ein intaktes Ökosystem aber überlebenswichtig. Der Klimawandel und der rasante Rückgang des Polareises bedrohen unter anderem den Eisbären in seiner Existenz."

Im Entschließungsantrag wird die Bundesregierung ersucht, sich aktiv in allen nationalen, europäischen und internationalen Gremien für den größtmöglichen Schutz der Arktis als Naturlebensraum einzusetzen, unter anderem für die Einrichtung eines internationalen Schutzgebietes rund um den Nordpol sowie im Hinblick auf die nächste Vertragsstaaten-Konferenz des Washingtoner Artenschutzabkommens im März 2013 für eine Listung des Eisbären in Anhang 1 des Abkommens (Anmerkung: Dieser listet die unmittelbar bedrohten Arten auf und verbietet den Handel mit diesen) einzutreten, um so den bestmöglichen Schutz der Art zu gewährleisten. Zudem sollen keine Exportförderungen und Exportförderungsgarantien für österreichische Unternehmen für umweltgefährdende Industrieprojekte in der hohen Arktis übernommen werden.