Presse
Medizin für Land und Leute zu Gast im Zillertal
2013-05-03 | Presseaussendungen
Jeder zweite Todesfall in Österreich ist auf Herz-Kreislauferkrankungen zurückzuführen: Rund 15.000 ÖsterreicherInnen sterben jährlich am plötzlichen Herztod. Allerdings wer seinen Lebensstil entsprechend anpasst kann das Risiko erheblich senken. Richtiges und vor allem rechtzeitiges Handeln bei einem akuten Herzinfarkt rettet Leben. Zum Thema „Herzinfarkt, Herzbeschwerden und Herzstillstand“ hielt Univ.-Doz. Dr. Bernhard Metzler von der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin III einen anschaulichen Vortrag in Ramsau. Das menschliche Herz hat ein Pumpvolumen von 9.000 Litern täglich. Dadurch werden alle wichtigen Organe mit Sauerstoff versorgt. Das Herz selbst wird über die Herzkranzgefäße mit Sauerstoff versorgt. Wenn es allerdings zu einer Herzerkrankung kommt, kann es lebensgefährlich werden. Wie Herzerkrankungen vorgebeugt werden kann und was im Notfall zu tun ist erläuterte Univ.-Doz. Dr. Bernhard Metzler im Rahmen eines verständlichen Vortrages. „Bei starken, anhaltenden Schmerzen im Brustbereich sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden“, warnte der erfahrende Internist, Kardiologe und Intensivmediziner. „Die Schmerzen können auch in den Arm, Oberkiefer oder Rücken ausstrahlen. Viele unser Patientinnen und Patienten kommen nicht rechtzeitig, weil sie die Schmerzen als Magenverstimmung oder Verspannung interpretieren.“ Bei einem Herzinfarkt ist ein Herzkranzgefäß verschlossen und es kann kein bzw. nicht mehr ausreichend Blut zum betroffenen Herzmuskelareal gelangen. Die Herzmuskelzellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. „Wenn das betroffene Gefäß nicht innerhalb weniger Stunden wieder eröffnet wird, kommt es zum Absterben von Herzmuskelgewebe.“ Deshalb zählt jede Minute: Patientinnen und Patienten mit einem Herzinfarkt müssen so schnell wie möglich ärztlich versorgt werden. Vorstufe zum Herzinfarkt: Symptome ernst nehmen! Bei vielen PatientInnen treten allerdings nur bei Belastungen oder Kälte kurzzeitig heftige Schmerzen in der Brust auf, die oft nach kurzer Zeit in Ruhe oder durch die Einnahme eines Nitrosprays wieder nachlassen. „Diese Symptome müssen ernst genommen werden und es sollte möglichst bald ein Facharzt aufgesucht werden“, erklärte Univ.-Doz. Dr. Metzler. Solche Brustschmerzen können aufgrund einer Engstelle in einem Herzkranzgefäß auftreten und sind eine Vorstufe zu einem Herzinfarkt. „Wenn 70 Prozent des Querschnittes eines Herzkranzgefäßes verengt sind, tritt bei Belastung eine sogenannte Angina Pectoris auf. Eine Engstelle kann durch einen Herzkatheter-Eingriff behoben werden, indem ein Stent, also ein Metallgeflecht, gesetzt wird.“ Risiken vermeiden: Therapie und Vorbeugung Bei allen Herzerkrankungen gilt es, zur Vorsorge, aber auch bei der Therapie, den eigenen Lebensstil anzupassen. Ein hoher Blutcholesterinwert, Rauchen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), hoher Blutdruck sowie Veranlagung sind die Hauptrisikofaktoren. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist es, mit dem Rauchen aufzuhören. „Rund 30 Prozent aller durch Herzerkrankungen verursachten Todesfälle sind durch das Rauchen bedingt“, warnt der renommierte Kardiologe aus Innsbruck. Auch ein erhöhter Blutdruck sowie ein erhöhter Cholesterinspiegel müssen mit Medikamenten eingestellt werden. „Ein wichtiger Teil der Vorsorge ist es allerdings auch diese Medikamente regelmäßig und wie verordnet einzunehmen“, meint Univ.-Doz. Dr. Metzler. Weitere wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung sind die allfällige Reduzierung des Übergewichts, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung. Durch Vorsorgeuntersuchungen können Herzerkrankungen gegebenenfalls rechtzeitig diagnostiziert werden.