Presseaussendungen
Hermann Gahr führt Forum Land in Schwaz
2014-10-23 | Presseaussendungen
Forum Land hat sich zu einer stabilen Organisation entwickelt, die sich um die Anliegen der ländlichen Regionen kümmert. Auch im Bezirk Schwaz ist die Zahl der Mitglieder auf über 100 gestiegen. Thematisch wurden viele Akzente gesetzt. Bildungsdiskussionen, Medizin für Land und Leute in den Dörfern, Brennpunkte zum Thema Lebensmittel, Naturgefahren und Retentionsflächen sind nur einige, der regionalen Inhalte. NR Hermann Gahr führt auch zukünftig Forum Land auf Bezirksebene. Ihm zur Seite steht Josef Norz, der Direktor der Lehranstalt in Rotholz. In den Vorstand gewählt wurden Siegfried Sauermoser, Isolde Messner, Maria Eberharter, Christian Aigner, Silvia Prantl und  Bernadette Wildauer.

 

„Wir müssen Forum Land noch mehr zur Mitgliederorganisation entwickeln“, umreißt Gahr sein oberstes Ziel. Dies sei in den letzten Jahren nur bedingt gelungen. Derzeit baut man Ortsvertreter auf, die auch in der Bauernbundstruktur verankert sind – Forum Land ist bekanntlich eine Sektion des Bauernbundes. Im Serviceangebot und in der Information will man noch besser werden. „Die Gemeinderatswahlen 2016 sind ein nächster Meilenstein für Forum Land“, so der Bezirksobmann.

Hermann Gahr sieht aber schon richtige Schritte gesetzt: „Wir punkten mit Sachpolitik und nehmen uns der Themen an, die die Menschen vor Ort betreffen“. Er erinnert etwa an den Einsatz von Forum Land für die Breitbanderschließung oder an die Landärzteproblematik. Bei letzterem verweist er auf eine mögliche Bewegung auf Bundesebene: „Bei der Änderung des Apothekengesetzes kommt es zu einer Novellierung. Da sollen die Regelungen für die Hausapotheken neu definiert werden. Der unselige Kilometerschutz wird geändert.“ Bisher gilt ein Abstand von sechs Kilometern zur nächsten regulären Apotheke. Bei einer Übergabe einer Arztpraxis wurde die Regelung schlagend. Für die Nachfolger der Landärzte ein Problem.

 

„Der Medikalisierung Einhalt gebieten“

Das sagt auch Peter Peer, praktischer Arzt in Tux, der mit Forum Land über die Zukunft des Landarztberufes diskutierte. Peer: „Es gibt auf der einen Seite die politischen Forderungen. Bei mir macht die Hausapotheke ein wichtigen Teil des Umsatzes aus. Damit kann ich aber umgekehrt meine Mitarbeiter ordentlich Zahlen und vor allem den Menschen ein umfangreiches Service bieten. Ein Hausarzt ist ein Begleitmediziner.“ Peer spricht aber auch von anderen Aspekten. „Natürlich müssen wir uns um flexiblere Modelle kümmern, denn die Medizin wird zunehmend weiblich. Vereinbarkeit von Familie, Kindern und Beruf wird wichtiger. Wir müssen aber auch der Medikalisierung Einhalt gebieten“. Peer meint damit, dass die Gesellschaft – auch von Pharmakonzernen und „Dr. Google“ – so beeinflusst ist, dass es für jede Kleinigkeit ein Medikament braucht. „Wenn heute ein alter Mensch stirbt, weil er sein Leben gelebt hat, sucht man selbst dann eine ‚Todesursache’ und überlegt, was man hätte tun können. Diese Entwicklung ist nicht positiv“, so Peer. Er sieht die neuen Hausärzte vielfach ge- und auch überfordert. „Die Suizidrate bei Ärzten ist um ein Vierfaches höher als bei anderen Berufen. Das hat mit der Belastung zu tun. Krankheiten von Menschen, die man über lange Zeit kennt und begleitet, gehen nicht spurlos vorbei. Heute muss man auch noch Aufgaben übernehmen, die früher oft vom Pfarrer geleistet wurden.“ Für den Tuxer Arzt spielt natürlich auch das Honorar eine Rolle. Aber auch für ihn ist letztlich die Lebensqualität entscheidend.