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Gahr/Mayerl Lokalaugenschein im Defereggental: „Forstpaket der Bundesregierung macht unsere Wälder fit für die Zukunft“
2020-07-31 | Presseaussendungen

Die Tiroler Wälder haben unter den Extremereignissen und enormen Schadholzmengen der letzten zwei Jahre stark gelitten. Osttirol hat es besonders hart getroffen. Erst wütete das Sturmtief „Vaia“, dann verursachten enorme Schneemengen großen Schaden in den Wäldern. Dazu kommt noch der Borkenkäfer, der sich aufgrund der Witterung stark vermehrt. Der Tiroler Bauernbund-Abgeordnete und Forum Land Obmann Hermann Gahr besuchte gemeinsam mit Martin Mayerl, Landtagsabgeordneter und Maschinenring Osttirol Geschäftsführer, die besonders stark betroffenen Gebiete in Hopfgarten im Defereggental.

„Über 1 Millionen Festmeter Schadholz sind in Osttirol angefallen, das entspricht dem fünffachen Jahreseinschlag in der Region. Jetzt ist es notwendig, den Wald möglichst schnell wieder schutz- und nutzfähig zu machen. Besonders im alpinen Gelände ist es essenziell, dass der Schutzwald intakt ist. Unter größten Anstrengungen und teilweise gefährlichen Bedingungen müssen die Schäden jetzt beseitigt werden. Das ist eine enorme Herausforderung für die Forstwirte und die Arbeiter des Maschinenrings. Dafür gebührt ihnen Anerkennung und großer Dank“, führt Gahr aus.

„Die Schäden sind enorm, im Defereggental wurde besonders der Schutzwald von den großen Schneemengen beschädigt. Die Arbeiten sind sehr schwer und intensiv, weil teilweise nur einzelne Bäume im steilen Gebieten beschädigt wurden. Die Aufarbeitung der Schäden wird noch bis nächstes Jahr dauern“, beschreibt der Landtagsabgeordnete Martin Mayerl die Situation vor Ort.

Im Defereggental ist es dringend notwendig, dass der Schutzwald wieder aufgeforstet, gepflegt und geschützt wird. „Im August sind unsere Teams vom Maschinenring noch mit der Borkenkäfer-Fräse im Einsatz, diese Arbeit ist besonders im Schutzwald von großer Bedeutung. Durch das Ritzen des Stammes wird dem Borkenkäfer der Lebensraum entzogen. Eine wichtige Maßnahme, um die Stabilität des Schutzwaldes in diesen Regionen sicherzustellen“, so Mayerl.

Lobende Worte gibt es besonders für die Gemeindewaldaufseher und die Bezirksforstinspektion Lienz. „Trotz der schwierigen Situation und der großen Forstschäden sieht man wie wertvoll und wichtig die ausgezeichnete Forstinfrastruktur in Tirol ist. Die geschädigten Forstwirte haben immer kompetente Ansprechpersonen, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Vielen Dank dafür“, betont der Landtagsabgeordnete Mayerl.

350 Millionen Euro Forstpaket

Auch die Bundesregierung kennt die schwierige Situation der Waldbauern und schnürte deswegen ein 350 Millionen Euro Maßnahmenpaket für die angeschlagene Forstwirtschaft in Österreich. Ein 10-Punkte-Plan soll die heimischen Wälder wieder fit machen und den Forstwirten unter die Arme greifen. So werden u.a. die Wiederaufforstung nach Schadereignissen, Waldpflege, die Errichtung von Nass- und Trockenlager sowie die Forschung und Innovation – Stichwort Holzgas, Biotreibstoffe etc. explizit gefördert.

„Das Entlastungs- und Investitionspaket für die Forstwirtschaft ist essenziell für den Erhalt unserer Wälder. Derzeit zahlt es sich für die Waldbauern kaum aus, die schwere und mühsame Arbeit auf sich zunehmen. Der Holzpreis ist im Keller und Schadholz wird kaum abgenommen. Ein Dankeschön an unseren Bundeskanzler Sebastian Kurz und Bundesministerin Elisabeth Köstinger, sie haben die Notwendigkeit dieser Maßnahmen erkannt und schnell gehandelt“, so Gahr.

Nur ein bewirtschafteter Wald ist auch ein klimafitter Wald und genau da setzt das Maßnahmenpaket der Bundesregierung an. „Jetzt geht es darum, unsere Wälder nach den Schadereignissen wieder aufzuforsten, das Hauptaugenmerk wird dabei auf klimafitte Baumarten gelegt. Mischbaumarten wie Tanne, Lärche, Ahorn oder Buche sollen künftig mehr zum Einsatz kommen“, erklärt Gahr.

Gahr und Mayerl appellieren an die Holzindustrie, heimischem Holz Vorrang gegenüber Holzimporten zu geben. „Durch die Corona-Krise ist der ohnehin schon angespannte Holzmarkt zusammengebrochen, heimisches Holz findet kaum noch Absatz. Unter diesen Voraussetzungen ist jede Holzernte im Wald ein finanzieller Verlust. Deswegen ist jetzt Solidarität gefragt. Die derzeit schwierige Situation darf nicht ausgenutzt werden.“