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Gahr bringt parlamentarische Anfrage zur Situation mit großen Beutegreifern in Österreich ein
2022-01-24 | Presseaussendungen

„Die Probleme rund um die Rückkehr der Wölfe und Bären kann man mittlerweile als dramatisch beschreiben. Österreichweit gab es im vergangenen Jahr 497 Schafrisse verursacht von Wölfen. Tirol ist hier besonders leidgeprüft, dort fielen rund 256 Schafe Wölfen zum Opfer. Neben den Hunderten Rissen gab es auch zahlreiche frühzeitige Almabtriebe. Viele Bauern wollen ihre Tiere im Sommer nicht mehr auf die Almen treiben. Das wäre eine Katastrophe für die Landwirtschaft und die gesamte Gesellschaft“, erklärt der Tiroler-Bauernbund-Abgeordnete und Form-Land Obmann Hermann Gahr. Aus diesem Grund brachte Gahr eine parlamentarische Anfrage an Bundesministerin Leonore Gewessler ein.

21 Fragen sollen von Bundesministerin Gewessler rund um die Problematik mit den großen Beutegreifern beantwortet werden. „Es braucht Klarheit was die Zuständigkeiten und Verantwortung bezüglich der großen Beutegreifer betrifft. Es geht hier, um die Zukunft der Almwirtschaft“, so Gahr weiter.

Drei Bundesländer (Tirol, Kärnten und Salzburg) haben auf die Probleme und steigendenden Risse von großen Beutegreifern bereits reagiert und in ihren Bundesländern Sonderregelungen zur leichteren Entnahme von Wölfen und Bären beschlossen. „Drei Bundesländer haben bereits reagiert und viele ihrer Möglichkeiten ausgeschöpft, doch hier benötigen wir ein österreichweit koordiniertes Vorgehen. Neben den Lösungen in den einzelnen Bundesländern braucht es ein österreichweites Wolfsmanagement. Dieses muss nun endlich in Angriff genommen werden“, so Gahr.

Vor Weihnachten wurde ein Gutachten von Professor Dr. Norer im Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs von den Mitgliedern beschlossen. Darin wird klar aufgezeigt, dass Weideschutzzonen in Österreich umsetzbar sind. In diesen Weideschutzzonen nach Vorbild von Schweden und Finnland können große Beutegreifer leichter entnommen werden.

„In meiner Anfrage möchte ich von Ministerin Gewessler genau wissen, wie sie das Gutachten von Dr. Norer und die aufgezeigten Möglichkeiten inklusive der Ausweisung von Weideschutzzonen beurteilt. Laut Experten ist die traditionelle Rentierzucht in Schweden und Finnland gleichzusetzen mit der traditionellen Almwirtschaft in Österreich. Deswegen brauchen wir in Österreich für sensible Gebiete die gleiche Ausnahmeregelung. Ministerin Gewessler soll uns genau erläutern, worin der Unterschied zwischen der österreichischen Almwirtschaft und der Rentierzucht besteht. Wieso ist die Almwirtschaft nicht schützenswert oder wieso ist sie anders zu beurteilen? Das würde mich und vor allem die betroffenen Bäuerinnen und Bauern sehr interessieren“, erklärt der Tiroler.

Die Anfrage soll von Ministern Leonore Gewessler bis spätestens 20. März beantwortet werden.

Link zur Anfrage: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/J/J_09459/index.shtml