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VP-Gahr: Nur der langfristige Erhalt des Flugwetterdienstes in Innsbruck garantiert Sicherheit!
2022-06-24 | Presseaussendungen

Um einen sicheren Flugverkehr zu garantieren, sind sechs Meteorologen des Flughafenwetterdienstes in Innsbruck im Einsatz. Diese Experten liefern den Pilotinnen und Piloten wichtige Prognosen. Wie Bundesministerin Leonore Gewessler in der Anfragebeantwortung von Abgeordneten Hermann Gahr bestätigte, wird der Flugwetterdienst in Innsbruck ab Mitte 2024 geschlossen. „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie zu Lasten der Sicherheit die Zentralisierung weiter vorangetrieben wird und Arbeitsplätze nach Wien verlagert werden! Gerade am witterungsbedingt oft herausfordernd anzufliegenden Flughafen Innsbruck benötigen wir hochqualifiziertes Personal für die Sicherheit der Passagiere“, fordert Abgeordneter Gahr.

(Innsbruck, 24.06.2022). Wie Bundesministerin Leonore Gewessler in einer parlamentarischen Anfrage bestätigt, plant die Austro Control mit dem Projekt POLARIS eine Zentralisierung des Flugwetterdienstes in Wien-Schwechat. Der Flughafen Innsbruck soll künftig nur mehr mit automatisch erstellten Produkten, die von der Ferne überwacht werden, beliefert werden. Begründet wird dieser Schritt mit Einsparungen und der mittelfristigen Reduzierung von Personal. WK-Präsident Christoph Walser kann dieser Idee nichts abgewinnen: „Die Zentralisierung geht munter weiter. Das hier Arbeitsplätze aus den Bundesländern nach Wien abgezogen werden ist von unserer Seite aus zutiefst abzulehnen und auch fachlich nicht richtig. Unsere Arbeitsplätze müssen in Tirol bleiben!“

In Innsbruck ist der lokale Input der Meteorologen äußerst wichtig, da der Innsbrucker Flughafen zu jenen zählt, welche besonders schwer anzufliegen sind. Von fachlicher Seite betrachtet ist klar, dass vor Ort die weitaus besseren Prognosen erstellt werden können. Pikantes Detail: Die Mitarbeiter, welche im Schichtbetrieb arbeiten und nach Wien versetzt werden sollen, müssten zwischen Innsbruck und Wien pendeln. Dies wäre aus Effizienzgründen nur möglich, wenn mit dem Flugzeug zwischen Tirol und Wien gereist werden würde. „Dies widerspricht in höchstem Maße der grünen Politik und Ideologie. Die zuständige Ministerin wäre hier gute beraten, diese Zentralisierung sofort zu stoppen“, drücken Gahr und Walser ihr Unverständnis aus.

Es wird eine “Qualitätsverbesserung” versprochen. Experten, unter anderem erfahrene AUA-Kapitäne die jahrelang Innsbruck anflogen, zeichnen allerdings ein anderes Bild. Durch diese Zentralisierung werden die Qualität und die Serviceleistungen auf ein Minimum reduziert. Schlechtere und fehlerhafte Wetterinformationen bedeuten in der Luftfahrt nicht nur einen Verlust an Sicherheit, sondern auch mehr Verspätungen, mehr Durchstartemanöver, mehr Warteschleifen, mehr Ausweichlandungen und daher auch mehr CO2-Emissionen. „Es ist vollkommen unverständlich, warum hochqualifizierte Mitarbeiter abgezogen werden und dadurch Qualitätsverlust einfach hingenommen wird. Solche Zwangsversetzungen stellen auch für die Mitarbeiter eine extreme psychische Belastung dar“, so Emanuel Straka der Gewerkschaft vida.

Bereits im Tiroler Landtag wurden von ÖVP, Grüne, FPÖ und SPÖ bereits drei Anträge zum Erhalt des Flugwetterdienstes in Innsbruck beschlossen. „Mit dieser nun im Nationalrat eingebrachten Petition fordern wir den langfristigen Erhalt des Flugwetterdienstes in Innsbruck, den langfristigen Erhalt der sechs Meteorologen in Innsbruck und eine umfassende Sicherheitsanalyse von Experten zur Auswirkung der Schließungen der Flugwetterdienste in ganz Österreich“, so Hermann Gahr abschließend.