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Gahr: Verkehrsbelastung in Terfens wird für die Bevölkerung zur immer größeren Belastung“
2022-09-15 | Presseaussendungen

Der Lärm im Tiroler Inntal steigt von Jahr zu Jahr immer mehr an und wird zur immer größeren Belastung für die Bevölkerung. Die Gemeinde Terfens fordert daher vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie einen verbesserten und umfassenden Lärmschutz. Eine kürzlich eingereichte Petition an den Nationalrat soll der steigenden Lärmbelastung Abhilfe schaffen. 846 Bürger:innen haben die Petition unterschrieben.

Seit der Gemeinderatswahl am 27. Februar 2022, hat sich unter dem neuen Bürgermeister Florian Gartlacher mit seinem Gemeinderat, einiges bewegt. Die Ausschussarbeit hat Fahrt aufgenommen. Ziel der neuen Gemeindeführung ist es, Bürgeranliegen ernst zu nehmen und Problemlösungen zu finden. Der Ausschuss Umwelt, Verkehr und Mobilität unter der Obfrau Christina Schallhart hat das Problem Lärmbelästigung aufgegriffen. Es wurde im Ausschuss ein Maßnahmenpaket für die steigenden Belastungen durch die Autobahn ausgearbeitet.

Daraus wurde eine Petition mit klaren Forderungen verfasst, diese wurde von 846 Dorfbewohnern unterzeichnet. Für Bürgermeister Gartlacher ist das ein klarer Auftrag an das Bundesministerium und den Straßenbetreiber Asfinag.

„Der Verkehr und die Mauteinnahmen steigen, aber die Lebensqualität sinkt, so kann es nicht weitergehen. Da ist sich der Gemeinderat von Terfens einig. Die bestehenden Lärmschutzmaßnahmen entsprechen nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Dazu gibt es Lücken im Bereich Neuterfens, Weißlahn und Terfens. Das ist genau in diesen Bereichen, wo die Lärmbelastung am größten ist. Einen Lückenschluss braucht es auch in Vomperbach, das Forchat ist ein wertvolles Naherholungsgebiet, dieses Naturjuwel muss durch entsprechende Maßnahmen effektiver geschützt werden“, so Gartlacher.

Die Weltgesundheitsagentur (WHO) weißt schon länger auf die Auswirkungen des steigenden Verkehrs hin. Zum Schutz der Bevölkerung wurden die Grenzwerte für Lärm bei Tag (60 dB) und in der Nacht (50 dB) gesenkt. Wie interne Messungen belegen, werden diese Grenzwerte aktuell massiv überschritten.

Für den Tiroler Abgeordneten Hermann Gahr, er ist Mitglied im Verkehrsausschuss im Parlament, ist die steigende Verkehrsbelastung nicht mehr tragbar. „Für mich als Terfner Gemeindebürger ist es meine Pflicht und mein politischer Auftrag, das Lärmschutzprojekt gegenüber dem zuständigen Ministerium einzufordern. Die Petition wurde von mir bereits in das Parlament eingebracht, jetzt geht es darum, Stellungnahmen von den verantwortlichen Stellen einzuholen. Daraus muss ein Maßnahmenpaket ausgearbeitet werden, welches die störenden und belastenden Schallimmissionen auf zumutbare Verhältnisse verringert.“

„Bereits vor 10 Jahren haben wir beim Lärmschutz in Vomperbach, die bestmögliche Maßnahme für die Bevölkerung erreicht. Gemeinsam mit der Asfinag und dem Land Tirol wurden alle nötigen Handlungen gesetzt. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in diesem Fall eine ideale Lösung für die leidgeplagte Bevölkerung finden“, so Gahr weiter.

Aufgrund Änderungen im Lärmschutz dürfen künftig die Wände bis zu 5,5 Meter hoch sein und Lärmschutzwände für stark belastete einzeln stehende Wohngebäude werden mit bis zu 18.000 Euro gefördert. In besonderen Fällen sogar bis zu 27.000 Euro. Neu ist auch, dass bereits ab einer Belastung von 50 dB der Einbau von Lärmschutzfenstern gefördert wird.

„Erst kürzlich bestätigte Bundesministerin Gewessler bei einem Besuch in Tirol, dass in den nächsten sechs Jahren doppelt so viel Geld in bessern Lärmschutz investiert werden soll. Das ist gerade in Tirol dringend notwendig. Die Bevölkerung leidet unter den enormen Verkehrsmassen. Neben Lärm und Schmutz sind auch die Belastung für die Gesundheit kaum mehr zu ertragen. Darum braucht es dringend mehr und vor allem bessere Lärmschutzmaßnahmen und natürlich muss auch der Verkehr reduziert werden. Die Verlagerung des Transits auf die Schiene ist die einzige Möglichkeit, die Bevölkerung langfristig zu entlasten,“ erklärt Gahr.

Für Bürgermeister Florian Gartlacher ist klar: „Wir werden dem Auftrag und der Verantwortung gegenüber der Bevölkerung nachkommen und hoffen auf eine möglichst zeitnahe Umsetzung des Lärmschutzes“.

Link zur Petition: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/PET/PET_00101/index.shtml