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Gahr: „Flugwetterdienst in Innsbruck muss erhalten bleiben. Bei Sicherheit darf nicht gespart werden“
2022-10-15 | Presseaussendungen

Der Tiroler Abgeordnete Hermann Gahr hat nach Einbringung der Petition „Erhalt des Flugwetterdienstes am Flughafen Innsbruck“ auch eine Stellungnahme des Landes Tirol im Petitionsausschuss verlangt. Nun liegt diese vor.

Auch das Land Tirol spricht sich eindeutig für den Erhalt des Flugwetterdienstes in Innsbruck aus. Zentralisierungsgedanken oder Einsparungspotenzial darf nie auf Kosten der Sicherheit gehen und das ist hier eindeutig der Fall“, so Gahr.

Bereits am 10. Februar 2022 hat sich der Tiroler Landtag mit der Schließung des Austro Control Flugwetterdienstes am Flughafen in Innsbruck beschäftigt. Damals sprach sich der Landtag einstimmig mit einem Entschließungsantrag für den Verbleib aus. Das hat sich auch nach der Landtagswahl in Tirol nicht geändert.

Zitat aus der Stellungnahme: „Bereits in der Entschließung weist der Landtag unter anderem darauf hin, dass eine exakte Wetterprognose unausweichlich ist und vor Ort sichergestellt werden muss, denn die Sicherheit aller Passgiere und Flugzeuge muss weiterhin gewährleistet sein.“

Die Verlegung des Flugwetterdienstes nach Wien/Schwechat würde eine wesentliche Verschlechterung der Prognosen nach sich ziehen. „Sensoren die von Wien aus abgefragt werden, können nie eine so präzise Prognose abgeben, wie fachkundiges Personal vor Ort. Das muss doch jeder Person klar sein. Nicht alle Fachkräfte können einfach durch Sensoren und Computer ersetzt werden“, betont Gahr.

Der Flughafen Innsbruck weist schon an sich aufgrund seiner Lage im Gebirge, der Pistenlänge und den vorgegebenen speziellen An- und Abflugverfahren besondere Anforderungen auf, die, verbunden mit den verschiedensten Wettererscheinungen, die Fluggesellschaften und deren Piloten bei der Flugplanung und der Flugdurchführung vor größte Herausforderungen stellen.

Gerade bei den speziellen Wetterlagen wie Föhn, Schneefall, Vereisungsbedingungen, aufkommende und durchziehende Gewitter, Inversionswetterlagen und anderes mehr, ist die lokale Erfahrung der Wetterbeobachter bzw. Flugwetterberater für die Entscheidungsfindung der Fluggesellschaften und deren Piloten unumgänglich. Geschätzte 60 - 80 Föhntage jährlich, eine lange Wintersaison mit täglich wiederkehrend auftretenden Möglichkeiten von Schneefall oder ähnlichen Wetterlagen und Sommermonate mit zunehmendem Starkregen und Gewittern ohne den meteorologischen Dienst vor Ort erhöhen das Risiko gefährlicher Fehleinschätzungen.

In der Stellungnahme heißt es weiter: „Im Fall der Verlegung des Flugwetterdienstes nach Wien/Schwechat müssten, den internationalen Vorgaben entsprechend, die entscheidenden Parameter in Form einer Risikoanalyse ausreichend bewertet werden. Das Vorliegen einer derartigen Risikoanalyse ist nicht bekannt.“

„Für mich zeigt diese Stellungnahme nur wieder, dass eine Verlegung des Flugwetterdienstes nach Wien rein aus Kostengründen erfolgt. Für den Standort Innsbruck würde es enorme Nachteile bringen. Denn wenn es nur ungenaue Wetterprognosen gibt, werden Linienflüge bei schlecht einschätzbarer Wetterlage gestrichen oder umgeleitet und Privatjets werden gleich nach München ausweichen. Das kann nicht die Lösung sein. Damit würde man den Flughafen Innsbruck systematisch zerstören“, sagt Gahr abschließend.