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Vier-Parteien-Antrag setzt positive Südtirol-Initiative im Umgang mit faschistischen Denkmälern
2011-05-18 | Presseaussendungen

ÖVP-Südtirolsprecher: Relikte aus faschistischer Zeit in Gedenkstätten und Mahnmale für Demokratie und Menschenrechte umwidmen

Südtirol hat in der österreichischen Außenpolitik einen hohen Stellenwert. Mit Österreichs Schutzmachtfunktion zur Einhaltung der Autonomie Südtirols trägt unser Land seit Jahrzehnten eine Mitverantwortung zur Entwicklung Tirols jenseits des Brenners. Viele Jahre nach dem Sturz des faschistischen Regimes ist es an der Zeit, auch den Umgang mit den faschistischen Relikten einer genaueren Betrachtung zu unterziehen und sich der Aufarbeitung der Geschichte zu stellen. Dies kann aus unserer Sicht nur dadurch erfolgen, indem Relikte aus faschistischer Zeit in Gedenkstätten und Mahnmale für Demokratie und Menschenrechte umgewidmet werden. Das sagte heute, Mittwoch, ÖVP-Südtirolsprecher Abg. Hermann Gahr, der wesentlich zum Gelingen des Antrages mitgewirkt hat.

"Mit einem Vier-Parteien-Antrag wollen wir ein deutliches Zeichen aus Österreich für einen umfassenden Umgang mit diesen Relikten setzen und diesen Schritt zum Anlass nehmen, dass wir uns eingehend mit der faschistischen Zeit in Italien auseinander setzen", so Gahr, der es bedauert, dass die FPÖ den Antrag nicht unterstützt. "Damit hat sie FPÖ eine einmalige Chance verspielt."

Der Antrag unterstützt die von der Südtiroler Landesregierung vorgeschlagene Möglichkeit, faschistische Relikte in Mahnmäler umzuwandeln "Dieser Gedanke würde den Anspruch der Vergangenheitsbewältigung und der Befassung der Jugend mit einer Zeit, die sie nicht erleben musste, in vorbildlicher Weise erfüllen", zitiert der ÖVP-Südtirolsprecher aus dem gemeinsamen Antrag.

Im Vordergrund der inhaltlichen Auseinandersetzung soll dabei aber nicht die Geschichte der Denkmäler an sich stehen, sondern es soll die Zeit des Faschismus und Nationalsozialismus in Südtirol aufgearbeitet werden, so Gahr, der betont, dass die Aufarbeitung einer genauen und sensiblen Einzelbetrachtung bedarf und auch die Umwandlung der Relikte stets unter Beachtung und Rücksichtnahme der persönlichen Gefühle der betroffenen Bevölkerungsgruppen erfolgen müsse. "Unser Antrag ist jedenfalls ein klares Signal zur Aufarbeitung eines dunklen Kapitels Südtiroler Geschichte", schloss Gahr.